Die Computertomographie (CT) ist ein Schnittbildverfahren und eine Weiterentwicklung der Röntgentechnik. Sie wird v.a. zur Untersuchung des Kopfes, der Lunge, der Bauchorgane, der Gefässe und von Knochen angewandt.
Hierbei kreist eine Röntgenröhre auf einem Ring um den Körper und erzeugt einen schmalen Röntgenstrahl. Dieser durchdringt die gewünschte Körperstelle und wird innerhalb des Körpers durch die verschiedenen Strukturen (z. B. Fett, Muskeln, Organe, Knochen) unterschiedlich stark abgeschwächt.
Genau gegenüber der Röntgenröhre befindet sich auf demselben Ring eine Vielzahl von Sensoren (Detektoren), die das abgeschwächte Signal empfangen. Durch das Bewegen des Tisches werden kontinuierlich Teile des Körpers untersucht. Die Messungen werden nachträglich vom Computer zu einem Schnittbild oder zu dreidimensionalen Bildern weiterverarbeitet. Wenn alle Bilder erstellt sind, erhält man einen sehr detaillierten, multidimensionalen Einblick in das Innere des menschlichen Körpers. Dies alles erfolgt für den Patienten unbemerkt und ohne Schmerzen.
Für die meisten CT-Untersuchungen braucht es keine spezielle Vorbereitung. Bei Untersuchungen des Bauchraumes werden Sie gebeten, möglichst nüchtern zu erscheinen. Zudem erfordert die bessere Darstellung des Darms bei gewissen Fragestellungen, dass Sie 30-40 Minuten vorher beginnen Wasser zu trinken (gegen 1 Liter). Die Füllung des Dickdarms mit Röntgen-Kontrastmittel kann ferner bei speziellen Fragestellungen notwendig werden. Für Herz-CT sollten Sie am Untersuchungstag keine, den Puls beschleunigende Substanzen einnehmen (z.B. Kaffee, Cola, Nikotin).
Die Aussagekraft einer Computertomographie-Untersuchung lässt sich je nach Fragestellung durch Gabe von jodhaltigem Kontrastmittel in die Vene (intravenös) erheblich steigern. Hierfür wird in der Ellenbeuge oder am Handrücken eine Vene punktiert (ähnlich wie bei einer Blutentnahme).
Es gibt jedoch Umstände, welche eine Gabe von jodhaltigem Kontrastmittel nur unter bestimmten Voraussetzungen erlauben oder sogar ganz verbieten (sogenannte Kontraindikationen).
Daher werden Sie vor der Untersuchung von der Röntgenfachperson wie folgt befragt:
Bei eingeschränkter Nierenfunktion kann es nach Gabe von jodhaltigem Kontrastmittel zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion kommen. Daher erhält jede Patientin und jeder Patient vor der Untersuchung einen Fragebogen (Download Fragebogen). Sollte eine der Fragen mit JA beantwortet werden und uns Ihre Nierenfunktion nicht bekannt sein, werden wir bei Ihnen zur Sicherheit unmittelbar vor der Untersuchung Ihre Nierenwerte bestimmen („Fingerpicks“).
Sollte Ihre Nierenfunktion eingeschränkt sein, wird die Menge des Kontrastmittels reduziert. Bei sehr schwerer Störung der Nierenfunktion werden wir ganz auf die Gabe von Kontrastmittel verzichten oder eine alternative Untersuchung in Erwägung ziehen.
Sie werden meist in Rückenlage auf dem Untersuchungstisch gelagert und sollten während der Untersuchung ruhig und entspannt liegen. Falls eine Gabe von Kontrastmittel in die Vene notwendig ist, wird durch die Röntgenassistentin eine Zugangskanüle in eine Vene in der Ellenbeuge oder am Handrücken gelegt. Der Untersuchungstisch wird nun langsam in die kreisförmige Öffnung des Ringes des Computertomographen bis auf Höhe der zu untersuchenden Körperregion gefahren. Die meisten Patienten entwickeln ein Wärmegefühl, wenn das Kontrastmittel gespritzt wird; es verschwindet aber schnell wieder. Ansonsten spüren Sie ausser der Tischbewegung vom Untersuchungsvorgang nichts.
Bei Untersuchungen der Lunge und des Oberbauchs müssen Sie die Arme nach oben nehmen und werden durch die Röntgenassistentin aufgefordert, kurz den Atem anzuhalten.
Der Ring des Computertomographen ist ca. 40 cm tief und die Oeffnung im Ring mit 70 cm sehr gross, der Patient liegt also nicht in einer geschlossenen Röhre. Auch Patienten mit sehr starker Platzangst können deshalb problemlos mittels CT untersucht werden.
In unserem Institut wird nur modernstes gut veträgliches jodhaltiges Kontrastmittel (sogenanntes niedrig-osmolares, nicht-ionisches Kontrastmittel) verwendet. Im Vergleich zu den älteren, jodhaltigen Kontrastmitteln hat die Häufigkeit der Nebenwirkungen deutlich abgenommen. Sehr selten kann es zu allergischen Reaktionen auf das jodhaltige Kontrastmittel kommen.
Der hervorragenden Detailauflösung der Computertomographie steht eine vermehrte Stahlenbelastung im Vergleich zur normalen Röntgenaufnahme gegenüber. Bei korrekter Anwendung überwiegt jedoch der medizinische Nutzen bei weitem das minimal erhöhte Risiko der Röntgenstrahlung. Zudem sind unsere CT-Protokolle in Zusammenarbeit mit dem Gerätehersteller hinsichtlich der Strahlendosis optimiert. Wir benutzen iterative Rekonstruktionssoftware, die uns erlaubt trotz niedriger Strahlendosis eine hervorragende Bildqualität zu erreichen. Unsere Patientendosen sind daher stets unter den Referenzwerten, die gemäss Richtlinien vom Bundesamt für Gesundheit eingehalten werden müssen.
Der Embryo bzw. Fetus ist besonders strahlenempfindlich. Im Einzelfall lässt sich aber kaum eine zuverlässige Aussage zu möglichen Folgen der Röntgenstrahlen auf das ungeborene Leben machen. Als Vorsichtsmassnahme sollten daher bei schwangeren Patientinen keine CT-Untersuchungen durchgeführt werden.
Weitere Informationen über die komplexe Materie der Strahlenbelastung können auf der Website der IAEA oder IRCP gefunden werden.
Weitere Informationen finden Sie hier: Herz-CT